Volksbank Raiffeisenbank stoppt Projekt Volksbankhaus

Untergrund birgt zu hohe Risiken für Nachbargebäude

Die meine Volksbank Raiffeisenbank eG wird ihren geplanten Neubau, das „Volksbankhaus“ in der Bahnhofstraße 5 in Rosenheim, nicht bauen. Vorstand und Aufsichtsrat entschieden einstimmig, das Projekt zu stoppen. Stattdessen will die Bank das bestehende, bereits leerstehende Gebäude sanieren. Grund dafür ist das finale Gutachten der Technischen Universität München (TUM – Zentrum für Geotechnik). „Das Gutachten führt uns klar vor Augen, dass der Seeton im Boden höhere Risiken als bisher erwartet mit sich bringt“, so Vorstandsmitglied Dr. Mario Voit auf dem Pressegespräch am 12. Dezember in Rosenheim. „Wir haben eine sehr enge Bebauung in der Bahnhofstraße.  Unser Gebäude steht zum Teil Wand an Wand mit den Nachbarhäusern. Sowohl beim Rückbau des bestehenden Gebäudes als auch beim Neubau wird es trotz erheblicher Sicherungsmaßnahmen zu Hebungen bzw. Setzungen im Untergrund kommen. Sie könnten Schäden in den Nachbargebäuden verursachen. Diese Risiken schätzen die Gutachter als unkalkulierbar ein. Wir bedauern sehr, dass wir das Projekt Volksbankhaus nicht realisieren können. Aber wir sehen uns hier in einer hohen Verantwortung – gegenüber unseren Nachbarn, den Rosenheimer Bürgern, den Kunden und unseren Mitgliedern“.

Projektstopp zur richtigen Zeit

Vorstandsmitglied Dr. Walter Müller betont, dass die meine Volksbank Raiffeisenbank eG die Reißleine zum richtigen Zeitpunkt zieht. „Wir sind noch im Planungsstadium. Bisher sind lediglich Planungs- und Gutachterkosten entstanden. Die detaillierten Planungen für das „Volksbankhaus“ laufen seit über eineinhalb Jahren und waren sehr umfangreich. Das Baugenehmigungsverfahren stand kurz vor dem Abschluss, wurde wegen der laufenden Begutachtungen aber noch nicht abgeschlossen. „Uns war bekannt, dass der Seeton im Untergrund problematisch ist. Deshalb haben wir die Experten der Technischen Universität München von Beginn an hinzugezogen und das finale Gutachten abgewartet.“  Wir werden alle Themen und die Arbeiten, die bisher angefallen sind, mit allen Beteiligten in partnerschaftlichem Einverständnis beenden.“

Richtige Vorgehensweise von Anfang an

Die meine Volksbank Raiffeisenbank eG ist von Anfang an verantwortungsbewusst an das Projekt herangegangen. „Es war richtig und nötig, den Rückbau und den Neubau bis ins Detail zu planen“, so Dr. Mario Voit. „Denn man kann das Verhalten des Untergrundes erst dann analysieren, wenn man weiß, welche statischen Lasten und welche Massen auf den Boden wirken. Bodenproben alleine reichen für eine Entscheidung nicht aus. Der Rückbau des Bestandsgebäudes führt zu Hebungen im Untergrund, durch den Neubau tragen wir Lasten ab und bewirken hier im Untergrund entsprechende Setzungen.  Wie stark sich das auf die Nachbarbebauung auswirkt, kann nur anhand einer Detailplanung berechnet und eingeschätzt werden.“ Umsonst war das bisherige Verfahren keinesfalls. „Wir können maßgebliche Gutachten auch bei einer Sanierung verwenden. Beispiele dafür sind das Bodengutachten und das Umweltgutachten.“

Die Volksbank Raiffeisenbank bekennt sich zum Standort Bahnhofstraße 5

Klar ist für den Vorstand und den Aufsichtsrat der meine Volksbank Raiffeisenbank eG, dass der Standort in der Bahnhofstraße aufrechterhalten bleibt. „Die Bahnhofstraße 5 ist der zentrale Standort in der Rosenheimer Innenstadt“, betont Voit „Wir gehen auch davon aus, dass wir mit einer guten, nachhaltigen Sanierung des Bestandsgebäudes eine Aufwertung der Bahnhofstraße erreichen können.“ Zunächst wird jetzt das Projekt Volksbankhaus abgeschlossen. Im neuen Jahr startet das Projekt „Sanierung des Bestandsgebäudes.“ Dazu ist ein neues Baugenehmigungsverfahren nötig. Der genaue Zeitplan wird Anfang 2020 festgelegt.

Die meine Volksbank Raiffeisenbank eG bedankt sich bei allen Projektpartnern, der Projektleitung, der Stadt Rosenheim und allen beteiligten Behörden für die bisherige vertrauensvolle und reibungslose Zusammenarbeit.